St. Wolfgang
Mittelpunkt Schneebergs und unserer Kirchgemeinde ist der „St. Wolfgang“.
Die spätgotische Hallenkirche wurde zwischen 1516 und 1540 errichtet und gilt als eine der frühesten Großkirchen der lutherischen Reformation. Zugleich beherbergt die gewaltige Kirche einen der größten Altäre der Malerfamilie Cranach, den Lucas-Cranach-Altar.
Im Jahre 1945 wurde die Kirche durch Tiefflieger weitgehend zerstört und bis 1996 in ihrer ursprünglichen Form wieder aufgebaut. 2015/16 wurde die Außensanierung abgeschlossen.
Gern können Sie unsere Kirche täglich zur stillen Andacht, zum Gebet oder zur Besichtigung kostenfrei besuchen.
Wenn Sie Interesse an einer Altar- und Kirchenführung haben, bitten wir um Anmeldung im Pfarramt.
ÖFFNUNGSZEITEN
Mo - Sa
10 - 12 Uhr | 14 - 17 Uhr
So und Feiertage
14 - 17 Uhr
KONTAKT
Ev. Luth. Kirchgemeinde
St. Wolfgang | Pfarramt
Kirchgasse 7
08289 Schneeberg
Tel.: 03772 39120
LUCAS-CRANACH-ALTAR
Der Schneeberger Reformationsaltar ist eines der umfangreichsten Werke der Cranacher Werkstatt. Er wurde 1532 in Auftrag gegeben und bis 1539 durch Lukas Cranach, seinen Sohn sowie einer Werkstatt angefertigt.
Der Altar hat ein festes Bildprogramm, das wesentliche Geschichten der Bibel in einen theologischen Zusammenhang stellt. Oben sehen Sie drei Ausschnitte aus der „Werktagsseite“. Die Szenen dieser Seite entstammen einem sehr bekanntem Bildmotiv des Malers, das wir in verschiedenen Variationen kennen. Wir sehen, wie der Mensch durch Christus gerechtfertigt wird. Dies war die Hauptaussage der Reformation. Die Festtagsseite des Altars wird in der Mitte durch das übermächtige Bild von der Kreuzigung Christi bestimmt. Der Bildaufbau zeigt auf der linken Seite die Glaubenden, auf der rechten Seite die, die Christus ablehnen.
Für Cranach war beispielsweise das wehende Lendentuch Christi ein Zeichen für das Leben, das aus dem Kreuz dem Glaubenden erwächst. Hier nicht sichtbar – wird das Mittelbild von zwei Seitenflügeln umgeben, die Christus mit Kelch und die Auferstehung zeigen. Auf diesen Bildern sind auch die Stifter des Altars zu sehen. Die Altarpredella, die immer sichtbar ist, zeigt die Darstellung des Abendmahles. Der rückwärtige Zustand des Reformationsaltars enthält zwei Seitenbilder mit der Darstellung der alttestamentlichen Geschichten von Sintflut und Sodom und Gomorra. Rechts sehen Sie einen Ausschnitt, der Lot mit seinen Töchtern zeigt. In das Mittelbild malt Cranach, wie die Glaubenden nach ihrem Tod von Christus im Himmelreich empfangen werden. Die sich ursprünglich darunter befindende Predella, wurde beim Fliegerangriff 1945 vernichtet. Während des Abendmahls im Gottesdienst geht die Gemeinde um den Altar. Das Werk der Cranach-Familie wurde zwischen 1992 und 1996 restauriert und am 14. Juli 1996 wieder in St. Wolfgang seiner Bestimmung übergeben.
DIE JEHMLICH-ORGEL
Mit dem Brand 1945 wurde die alte „Jahn-Orgel“ gänzlich zerstört. Das Bild links zeigt die ausgebrannte St. Wolfgangskirche am 20. April 1945, wo einst die „Jahn-Orgel“ stand. Nach dem Wiederaufbau der Kirche gelang es mit Hilfe vieler Förderer, insbesondere des Schneeberger Orgel-Fördervereins, der Landeskirche und dem Freistaat Sachsen die Großorgel fertigzustellen. Am 4. Oktober 1998 erklang die neue Orgel erstmalig in einem festlichen Gottesdienst. Die Orgel wurde in der Dresdner Orgelbauwerkstatt „Jehmlich“ hergestellt. Sie verfügt über 3 Manuale und ein Pedal. 56 klingende Register zuzüglich Zimbelstern ermöglichen im Raum der Wolfgangskirche ein einzigartiges Klangerlebnis.